Transferfeld
Entrepreneurship
Entrepreneurship als Transferfeld ist die Anwendung von eigenen Ideen, eigenem Wissen, Forschungsergebnissen und -entwicklungen in Form der Gründung neuer Unternehmen (profit und non-profit). Es wird unterstützt durch die Vermittlung von unternehmerischem Denken als Problemlösungs- und Gestaltungskompetenz sowie durch die Vermittlung von Gründungswissen. Dies geschieht entlang eines Prozesses, beginnend mit Sensibilisierung über Konkretisierung der Gründungsidee bis hin zum Markteintritt. Ausgenommen sind curriculare Lehre und Forschung, soweit sie nicht explizit auf ein konkretes, eigenes, zeitlich unmittelbar umzusetzendes Gründungsvorhaben ausgerichtet sind.
Aktivitäten und Formate | Beschreibung |
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Inkubator & infrastrukturelle Unterstützung (Arbeitsplätze, Meeting- und Veranstaltungsräume, Werkstätten, Labore etc.) | Nach einem in der Regel standardisierten Auswahl- und Aufnahmeprozess erfolgt eine Bereitstellung von Infrastruktur, zumeist für einen begrenzten Zeitraum. Oft ist die Aufnahme an die Teilnahme an Förderprogrammen gekoppelt und über diese finanziert, d.h. für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anfangs oder für die gesamte Zeit kostenlos. |
Vernetzung mit Ökosystem | Gezielte Vernetzung mit Wirtschaftsverbänden, Branchenvertretungen, Kammern, Partnerunternehmen, Wirtschaftsförderung, Startup-Alumni, Startup-Initiativen, weiteren Angeboten der privaten und öffentlichen Start-up-Förderung, zu Anbietern von Wettbewerben, Business-Angels und VCs. Bestehende Kontakte (formalisiert und informell) werden den entsprechenden Personen und Start-ups zugänglich gemacht. |
Institutionalisierte Beratung für und Unterstützung von Gründungsaktivitäten: Angebote zur Sensibilisierung der Zielgruppen, Multiplikatoren, Entscheidungsträger und Führungskräfte Angebote zur Ideenfindung und Ideenentwicklung, z. B. Durchführung eigener Ideenwettbewerbe Angebote zur Team-Findung Weitere Unterstützung, Coaching und Beratung bei der Gründungsvorbereitung | Zur Sensibilisierung gehören u. a. allgemeine orientierende Beratung zum Themenfeld für Interessentinnen und Interessenten, Planspiele, Hackathons, Ideen-Wettbewerbe. Zur Ideenfindung und -entwicklung gehören u. a. Design-Thinking-Workshops, Innovation-Management, Ideen-Werkstätten, Gründer-Camps, Boot-Camps. Teams werden durch Matching-Events, psychologische Team-Analysen und Team-Entwicklungs- Coachings u. dergl. gefördert. Die weitere Unterstützung umfasst u. a. Beratung bei der Auswahl von Förderangeboten, Formulierung von Fördermittelanträgen, Hilfe bei der Teilnahme an Wettbewerben, reflektierendes begleitendes Coaching, Vermittlung von Entrepreneurship-Methodenkompetenz und Gründungswissen, Begleitung bei der Entwicklung von Gründungsideen, Geschäftsmodellentwicklungen, Problem-Solution- Fit und Product-Market-Fit, Produkt/Dienstleistung, Prototypen- und MVP-Entwicklung, Vernetzung mit wissenschaftlicher Expertise und Branchen-Kontakten, Verbindung zu Mentorinnen und Mentoren, Ermöglichung des Zugangs zu spezifischer Infrastruktur, Finanzierung, Marketing, Markteintritt |
Kernindikatoren: Bereits hinterlegt, prüfen und ggf. abwählen
Optionale Indikatoren: Auswählen und ggf. weitere hinzufügen
Die Erfassung einiger Indikatoren (zum Beispiel Gründungsdatum, Eingeworbene öffentliche Förderungen und private Investments, Bestandsquote) ist nur dann gut möglich, wenn eine formalisierte Beziehung zu den Gründungsprojekten besteht. Es sollte daher vertraglich vereinbart werden, dass Gründungsprojekte über die Phase der Förderung oder sonstigen formalisierten Zusammenarbeit hinaus Auskunft über entsprechende Entwicklungen geben. Das Ziel einer Einrichtung sollte es sein, den internen Bekanntheitsgrad ihrer Stelle/Einheit für die Gründungsförderung und den Mehrwert ihres Angebotes so zu stärken, dass auch zu Gründungsprojekten ein gutes Verhältnis besteht, die ohne formalisierte Förderung (zum Beispiel Fördermittel) gründen. Die Einrichtung sollte anstreben, die Gesamtheit des Gründungsgeschehens bestmöglich überblicken zu können.
Das Transferfeld Entrepreneurship ist für fast alle wissenschaftlichen Einrichtungen zunehmend relevant. Die Unterscheidung in Ausgründungen (Spin-offs) und kompetenzbasierte Gründungen (Start-ups) ist hilfreich, um ein vollständiges Bild zu erhalten. Start-ups können auch ohne Mitwirkung der Einrichtung entstehen. Informationen dazu können jedoch nur vorliegen, wenn eine gute interne Vernetzung der Einheit gegeben ist, die Gründungsprojekte unterstützt. Der Einfluss der wissenschaftlichen Einrichtung auf die weitere Entwicklung nach der Ausgründung und die Aussagekraft entsprechender Indikatoren ist begrenzt.