Transferfeld
Relationship Management
Das Transferfeld Relationship Management enthält eine Erweiterung des klassischen Transferbegriffs. Im Mittelpunkt steht der Aufbau von projektunabhängigen vertrauensvollen Bindungen zwischen Personen durch Austausch von Wissen, Erfahrungen und Wertschätzung. Die Aktivitäten in diesem Transferfeld sind thematisch zunächst nicht zweckgerichtet. Zielsetzung ist es dabei, Netzwerke zu schaffen für spätere Transferaktivitäten.
Aktivitäten und Formate | Beschreibung |
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Fundraising | Fundraising-Aktivitäten befördern den Fluss nicht-staatlicher finanzieller Mittel für konkrete Themen bzw. Projekte an der jeweiligen Einrichtung, die einen gemeinwohlorientierten Charakter aufweisen. |
Stiftungsprofessuren | Stiftungsprofessuren sind mit Personal- und Sachmitteln verbunden und können auf verschiedenen Wegen eingeworben werden. Es handelt sich dabei um befristete Stellen für Hochschullehrerinnen und -lehrer zusätzlich zur Stellenstrukturplanung; sie sind aber in Verbindung mit dieser zu sehen. Eine Stiftungsprofessur ermöglicht beispielsweise die vorgezogene Besetzung einer Strukturprofessur, in die sie anschließend überführt wird. |
Spenden | Spenden erfolgen ohne Gegenleistung und sind ermittelbar über Verwendungsnachweise oder Spendenbescheinigungen, ggf. unter Einbindung der Finanz-/und Rechtsabteilung. |
Sponsoring | Darunter fallen Verträge mit Leistung und definierter Gegenleistung, z. B. für eine Verwendung zum Ausbau von Hörsälen, für Veranstaltungen etc. |
Deutschland-Stipendien | Deutschlandstipendien dienen zur Finanzierung des Lebensunterhalts ohne Arbeitsvertrag. |
Karriereberatung | Hierunter fallen Aktivitäten zur Unterstützung der persönlichen Entwicklung, Beratung zu Karrierewegen mit Fokus auf Studierende und/oder Postgraduierte sowie ggf. Vermittlung von Absolventinnen und Absolventen sowie und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. |
Alumni-Arbeit | Alumni-Arbeit dient zur Gewinnung von Alumni, z. B. als Enabler, Promotoren, Türöffner, Vorbilder, Geldgeber etc. Die Möglichkeiten eines unterstützenden Engagements der Alumni sind sehr vielfältig. |
Kernindikatoren: Bereits hinterlegt, prüfen und ggf. abwählen
Optionale Indikatoren: Auswählen und ggf. weitere hinzufügen
Fundraising-Aktivitäten zielen auf die Bildung vertrauensvoller Beziehungen zu potenziellen Transferpartnerinnen und -partner ab und resultieren in verschiedenen Arten von Zuwendungen, die wiederum zusätzliche Transferaktivitäten begünstigen können.
Weiterhin wird die zentrale Alumniarbeit einer Einrichtung in den Blick genommen, die den Beziehungsaufbau ebenfalls unterstützt. Vor allem Alumni mit Schlüsselpositionen in Wirtschaft und Gesellschaft sind für den Transfer relevant. Durch spezielle Angebote der Institution für Alumni kann es gelingen, das Engagement von Alumni in vielfältigen Formen gezielt zu forcieren. Alumniarbeit findet jedoch nur zu einem kleinen Teil zentral statt. Nicht erfasst werden können die zahlreichen dezentralen Aktivitäten, die oftmals deutlich überwiegen.
Karriereberatung kann sich an unterschiedliche Zielgruppen in Abhängigkeit des jeweiligen Profils der Einrichtung richten und findet für diese möglicherweise in unterschiedlichen Teilen beziehungsweise Einheiten statt. Der Transfer von Personen begünstigt wiederum den Aufbau weiterer Beziehungsnetzwerke mit Potenzial für weitere Transferaktivitäten.
Das Engagement von Alumni kann vielfältige Formen über unterschiedliche Beteiligte und oft unstrukturierte Wege annehmen, sodass diese Wege und die Resultate nur ausschnittsweise erfasst werden können. Zusätzlich begrenzen Datenschutzhürden unter Umständen die Erhebung einzelner Indikatoren in Abhängigkeit der internen Strukturen.
Die Beziehungspflege zu unterschiedlichen Stakeholderinnen und Stakeholdern ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Transfer, auch wenn diese zunächst nicht zweckgerichtet erfolgt. Vielmehr gilt es, auf verschiedene Art und Weise persönliche, vertrauensvolle Bindungen dauerhaft zu befördern, um damit eine wichtige Grundlage für die Möglichkeiten von Transferaktivitäten zu legen.
Dem zentralen Fundraising, der Alumniarbeit und Karriereberatung auf institutioneller Ebene kommt beim Aufbau von Beziehungsnetzwerken eine zentrale Rolle zu. Innerhalb einer Einrichtung sollten diese Funktionen idealerweise in einem regelmäßigen und engen Austausch stehen, um sich gegenseitig über Aktivitäten zu informieren, diese gegebenenfalls zu koordinieren und wechselseitig zu verstärken.
Aktuell befinden sich Fundraising, Alumniarbeit und Karriereberatung in deutschen Forschungseinrichtungen in stark unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Das Transferbarometer strebt mit dem gewählten Ansatz an, dieser Ausgangslage gerecht zu werden. Ein internationaler Vergleich (zum Beispiel mit den USA, Skandinavien und dem Vereinigten Königreich) der Alumni- und Fundraising-Aktivitäten in Deutschland zeigt noch deutliches Entwicklungs- und Ausbaupotenzial.
Die im Transferfeld Relationship-Management beschriebenen Aktivitäten lassen sich gut für eine prominente Außendarstellung nutzen, gleichzeitig stellen sie oftmals jedoch nur einen Teilausschnitt des Gesamtgeschehens dar. So ist beispielsweise Alumniarbeit gekennzeichnet von vielfältigen Wegen, Formaten und zahlreichen involvierten Personen im Netzwerkgeschehen. Dadurch ist eine verlässliche, das heißt vollständige Erhebung und Transparenz nicht möglich.
Darüber hinaus führen Datenschutzhürden zu Grenzen der Erfassbarkeit und Nachverfolgbarkeit. Dies zeigt sich beispielsweise bei externen Transferpartnerinnen und -partner, die mit verschiedenen Organisationseinheiten der Einrichtungen Aktivitäten durchführen. Eine gezielte Bündelung von Verantwortlichkeiten in einer Organisationseinheit würde diesbezüglich Vorteile bieten.