Transferfeld
Wissenschaftliche Beratung für Entscheiderinnen und Entscheider und Betroffene
Die Aktivitäten im Transferfeld Wissenschaftliche Beratung richten sich an Entscheiderinnen und Entscheider in öffentlichen und privaten* Einrichtungen und/ oder mittelbar/unmittelbar betroffene Personen. Die Beratung erfolgt ohne Vergütung* und kann entweder proaktiv angeboten beziehungsweise organisiert oder von außen gezielt angefragt werden. Ziel Wissenschaftlicher Beratung ist es, auf Grundlage der vorhandenen Forschung und wissenschaftlichen Expertise zu einem spezifischen Thema den zuvor genannten Personen eine wissenschaftliche fundierte Entscheidungsunterstützung zu ermöglichen.
Herausforderung: Aktivitäten in Nebentätigkeit sind nicht Teil des Transferfelds, Aktivitäten werden jedoch häufig in Nebentätigkeit ausgeübt.
Was gehört nicht dazu: Beratung von Wissenschaftseinrichtungen wie zum Beispiel Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie die Scientific- Community als Adressat im Allgemeinen (Zum Beispiel Beirat eines wissenschaftlichen Journals), ein kollegialer Erfahrungsaustausch sowie informelle Beratung auf persönlicher Ebene.
* Damit grenzt sich die wissenschaftliche Beratung von der Dienstleistung ab. Die Gewährung von Aufwandspauschalen, die Übernahme von Reisekosten etc. stellt keine Vergütung dar.
* Hierzu gehören Unternehmen, NGOs, Bürgerinitiativen, Vereine, Stiftungen etc.
Aktivitäten und Formate | Beschreibung |
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Erstellung von Gutachten, Stellungnahmen, Positionspapieren etc. | Angefragte und proaktive wissenschaftliche Beratung zur Entscheidungsfindung aber auch organisiert in früheren Phasen. |
Gremientätigkeit | Gremienarbeit ist eher langfristig angelegt, z. B. Aktivitäten in Sachverständigen-Kommissionen, Zukunftsräten, Normenausschüssen, Verbandsgremien, Enquete-Kommissionen etc. |
Beratungsaufträge | Erstellung von Expertisen, Technikfolgenabschätzung, wissenschaftliche Begleitung (nicht Begleitforschung) o. ä.- Einladung zu Anhörungen (eher kurze Zeitdauer), Auftragsstudien als Basis für politische Entscheidungen (Auftraggeber: insb. Behörden, Ministerien, EU-Kommission etc.), In der Regel sind Beratungsaufträge von eher kurzer Zeitdauer. * Abgrenzung zu Dienstleistungen: lediglich Gewährung von Aufwandsentschädigungen, aber keine finanzielle Vergütung |
Teilnahme/Beteiligung an Veranstaltungen, Entwicklung eigener Formate | Organisation und/oder Teilnahme an Informations- und Austauschformaten (z. B. Parlamentarische Frühstücke/Abende, Patientenhotline, politische Anhörungen und Besuche u. Ä.). |
Kernindikatoren: Bereits hinterlegt, prüfen und ggf. abwählen
Optionale Indikatoren: Auswählen und ggf. weitere hinzufügen
Das Transferfeld Wissenschaftliche Beratung zeichnet sich durch dezentral vorliegende Daten aus, eine umfassende Erfassung ist daher mit entsprechend hohem Erhebungsaufwand verbunden. Die Einrichtung sollte zunächst die Relevanz des Transferfeldes für sich definieren, um daraufhin die konkrete Form der Erhebung festzulegen. Eine systematische beziehungsweise umfassende Erhebung des Transferfeldes sollte unbedingt den Aufwand berücksichtigen und gegebenenfalls aus Akzeptanzgründen nicht wiederkehrend auf jährlicher Ebenen erfolgen. Eine Erhebung im Jahresabstand von zwei bis drei Jahren erscheint geeignet, um einerseits Entwicklungen identifizieren zu können und gleichzeitig den Aufwand zu beschränken. Alternativ kann eine Abfrage nur die besonders relevanten Akteure/ Projekte umfassen. Bei der Erhebung ist aufgrund der einrichtungsweit dezentral vorliegenden Daten insbesondere auf eine nutzerfreundliche (Online-)Befragung mit entsprechend zusammengefassten Multiple-Choice-Fragen zu achten. Um weniger kleinteilig abzufragen, kann die Erfassung mit bereits durchgeführten Erhebungen kombiniert werden.
Das Transferfeld Wissenschaftliche Beratung ist ein strategisch wichtiges Feld, welches aufgrund der dezentralen Initiativen und vorliegenden Daten nur unter Inkaufnahme eines hohen Erhebungsaufwandes zu erfassen ist. An vielen Einrichtungen herrscht gegenwärtig wenig Transparenz über Aktivitäten, aktive Akteure und entsprechende Erfolge. Aufgrund der zunehmenden Relevanz des Transfers allgemein und der wissenschaftlichen Beratung im Besonderen, lohnt es sich für Einrichtungen, einen erhöhten Erhebungsaufwand in Kauf zu nehmen. Wissenschaftliche Beratung hat das Potenzial, sich direkt auf Lehre und Forschung auszuwirken, die Herstellung von Transparenz und eine Bestandsaufnahme bietet somit Mehrwerte. Der Fokus muss dabei nicht unbedingt von Beginn an auf einer Vollerhebung liegen. Einrichtungen können auch mit „Mut zur Lücke“ starten, um blinde Flecken nach und nach zu beseitigen. Die Erhebung sollte als ein langfristiger organisationaler Entwicklungsprozess betrachtet werden und gegebenenfalls mit anderen Befragungen kombiniert werden.